Das BANI-Modell und IT-Projekte 

In der Welt der IT-Projekte, die von Unvorhersehbarkeit und Komplexität geprägt ist, bietet das BANI-Modell eine neue Perspektive, die über das VUCA-Modell hinausgeht. Erstmals aufgetaucht ist das BANI-Modell 2020 in einem Beitrag von Jamais Cascio. Ist es ein Fortschritt, oder beschreibt es bloß bekannte Zusammenhänge in anderen Worten? Wir stellen es euch vor:

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B - Brittle

Die Anfälligkeit für Risse und Brüche von bisher stabilen Systemen ist zunehmend offensichtlicher geworden. Aus Volatilität wird Einsturzgefahr. 

Kommuniziert im Team, wenn ihr Schwachstellen findet. Damit könnt ihr euer IT-Projekt wieder stabilisieren. Stärkt euch gegenseitig, wenn es im Projekt drunter und drüber geht. Die Kraft, dem Druck gemeinsam standzuhalten, stärkt eure Resilienz für kommende IT-Projekte. 

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A - Anxious

Jede Entscheidung in einem IT-Projekt birgt das Risiko neuer Fallstricke auf diesem unsicheren Terrain. Die Furcht vor potenziellen Risiken kann lähmen. 

Akzeptiert, dass es normal ist, an Gewohntem festhalten zu wollen und Veränderung zunächst meiden zu wollen. Es ist Teil des Prozesses, euch langsam an ständiges Lernen und Verändern eurer Organisation heranzutasten. Sprecht darüber. Durch Verständnis für Bedenken könnt ihr eure Stärken gezielter einbringen. 

N - Non-linear

Die Ursachen von bestimmten Effekten in eurem IT-Projekt können nicht mehr geradlinig zurückverfolgt werden. Das erschwert die Beseitigung von Hindernissen und zuversichtliches Planen. 

Seid kreativ – vielleicht ist gerade die unkonventionelle Lösung diejenige, die euer IT-Projekt wieder auf Kurs bringt. 

I - Incomprehensible

Die klare Richtung geht verloren in der Fülle an Informationen und Störgeräuschen in eurem IT-Projekt. Es fällt euch schwer, den Ansatzpunkt für Veränderungen zu finden. 

Nutzt unter anderem technologische Fortschritte, um die Ursachen transparent zu machen. Wählt dann die effektivste Methode für euer größtes Problem.

Herausforderungen in eurem IT-Projekt identifizieren

Die Gründe für die Probleme in eurem IT-Projekt können schwer zu finden sein. In eurem Team müssen eventuell Strukturen wiederhergestellt werden, um die Schwierigkeiten zu beseitigen. Veränderung ist immer möglich und mittlerweile notwendig, um ein IT-Projekt erfolgreich zu gestalten. Denn das BANI-Modell ist keine definitive Lösung: Es ist laut Cascio eine Reaktion, die Hoffnung auf das Finden geeigneter Maßnahmen macht. Auch Mattenberger von der Hochschule für Wirtschaft Zürich findet, dass solche Modelle Klarheit schaffen, die uns durch den Wandel leiten kann.

Aus unserer Projekterfahrung können wir bestätigen: Es hilft in jedem IT-Projekt, dem Kind erst einmal einen Namen zu geben. Wir können dadurch Widersprüche und unterschiedliche Meinungen im Team aufdecken. Diese Führungsaufgabe muss nach Weinert nicht immer bedeuten, diese Widersprüche aufzulösen.

Probleme angehen und Lösungen Finden

Dank der klaren Benennung der Probleme, können wir gezielter an Verbesserungen arbeiten. Würden wir beim Benennen der Probleme aufhören, kämen wir nicht weiter. Die Frage, welches Modell zu eurem IT-Projekt am besten passt, könnt ihr nur durch mehr Kontext und das Identifizieren konkreter Probleme beantworten. Gerne unterstützen wir euch, wenn ihr dabei Hilfe benötigt!